Erste Umsetzungsversuche

Die Qualität einer Vision zeigt sich am ehesten darin, inwieweit es gelingt, Mitfühlende, Mitdenkende und schließlich Mitstreiter zu gewinnen, die nach gründlicher, aber auch zeitlich überschaubarer Reflexion sagen: „Wir wollen anfangen mit der Vision“. Es ist sicher kein Zufall, dass es Mitarbeiter aus dem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe waren und sind, die in unserer Initiative als erste die Notwendigkeit erkannten aktiv zu werden, da sie oft am deutlichsten sehen und erleben, zu was ein Mangel an ethischen Normen in der Ausbildung, sodann in der täglichen Lebensgestaltung führen kann und führt.

Und nun ein Sprung in die Nüchternheit protokollarischer Berichterstattung:

1. Gründung einer Arbeitsgruppe

Am 16. April 2004 führen Eckhart Knab und Norbert Scheiwe in dem Kinderdorf Klinge ein Gespräch mit der Zielsetzung, einen Förderverein European-Charity-University e.V. zu initiieren. Dazu wird eine Arbeitsgruppe gegründet.

2. Gründung eines Fördervereines

Am 9. November 2004 wird in den Räumen des Christophorus Jugendwerkes Oberrimsingen (79206 Breisach) im Rahmen der Gründungsversammlung der Förderverein European-Charity-University e.V. (ECU) gegründet.

( Vorstand des Fördervereines European-Charity-University e.V. (ECU) 2008: Norbert Scheiwe (Vorsitzender),
Emil Hartmann, Jürgen Dettling, Erhard Rieß, Eckhart Knab (Geschäftsführer).

3. Gründung einer Stiftung

Am 2. Juli 2007 wird zwischen dem Förderverein European-Charity-University e.V. und Dr. Eckhart Knab ein Stiftungsvertrag (Treuhandvertrag) zur Errichtung einer
gemeinnützigen, nicht rechtsfähigen Stiftung privaten Rechts (Treuhandstiftung) abgeschlossen.

4. Zielsetzungen und Strategie

Der § 2 der Satzung des Fördervereines (aus dem Jahr 2004) lautet:

(1) Die Zwecke des Vereines sind:

- Die Förderung von wissenschaftlichen Studiengängen (Forschung, Lehre, Praxis) auf der Grundlage einer Ethik mit ...karitativer Grundausrichtung
- Die Entwicklung und Förderung der sozialen und karitativen Facharbeit und ihrer Methoden in den Bereichen der ...wissenschaftlichen Arbeit
- Die Förderung von Praxisforschung in sozialen Arbeitsfeldern
- Die Trägerschaft der fördernden unselbstständigen European-Charity-University-Eckhart Knab-Stiftung zu initiieren und ...zu begleiten
- Die Förderung und Unterstützung von Stipendiaten
- Die Errichtung und Förderung von Studien- und Forschungseinrichtungen zur Erfüllung seiner Aufgaben“

Bei der Umsetzung beabsichtigt der Förderverein sich einer Strategie zu bedienen, die – unabhängig von Ideologien, Religionen und Parteien – aus einer Kombination von mehreren Elementen besteht:

- Er fördert die Diskussion über eine humane Ethik durch die Einrichtung von Dialog- und Diskussionsforen,
- mit seinen Bildungsprogrammen trägt er zur Vermittlung von humaner Ethik in Zukunftsfragen bei,
- er leistet einen Beitrag zu einem besseren Verständnis von humaner Ethik durch die Initiierung von Projekten in ...Wissenschaft, Forschung und Lehre.

Der kritische Leser hat sicher bemerkt, dass die Begriffe Charity, Ethik (humane bzw. caritative), Humanität, in der Folge sogar das Humanum, mehrfach wie selbstverständlich und teilweise synonym verwendet werden. Fern der denkbaren terminologischen Diskurse meinen wir, dass alle diese Begriffe in unserem Kontext die Aufgabe haben, die humanitas, also die Humanität, die als Terminus die allgemeine Menschenliebe, die Mitmenschlichkeit, die Nächstenliebe bezeichnet, in den Vordergrund zu stellen. Humanität ist nur durch die Erarbeitung von allgemeingültigen Normen und Werten zu erreichen. Das ist das Ziel der Ethik. Ist das Erarbeiten von Normen und Werten schon mit großen Schwierigkeiten verbunden, wird es extrem schwer sein, diese zu etablieren und ihnen eine allgemeine Gültigkeit zu verleihen.



5. Herbstakademie 2008

Der Förderverein European-Charity-University e.V. hat vom 21. bis 22. November 2008 erstmals in Breisach eine Herbstakademie durchgeführt mit dem Thema:

„Bildung, Ethos, Verantwortung – ein neuer Dialog“

Das anspruchsvolle Programm mit hochkarätigen Autoren hat versucht, darauf hinzuweisen, dass Ethik nicht nur endlos apellativ an die Menschen herangetragen werden kann, sondern dass in unserem Bildungssystem konkrete Schritte unternommen werden sollen, um Ethik aus der Zufälligkeit ins officium, in die Verpflichtung zu führen, also in allen Bildungsinstitutionen wie Schule und Universität obligatorisch werden zu lassen.

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